Ziel des Gartenprojekts ist es, dass Frauengruppen eingetragene Grundstücke erwerben können, die sie dann gemeinsam bewirtschaften, um mit dem Ernteertrag ihre Familien zu ernähren.
Sollte von dem Gemüse noch etwas zum Verkauf übrig bleiben, so können die Frauen dieses Gemüse auf dem wöchentlichen Markt anbieten.
Mit den Erlösen aus dem Obst- und Gemüseverkauf können die Frauen dann ihre Haushaltskassen aufbessern, da sie innerhalb ihrer Familien auch zuständig für die Bezahlung des Schulgelds, der Schuluniformen und der Schulbücher für ihre Kinder sind.
Das Gartenprojekt wird vor Ort von unserer Projektpartnerin Lucilla Dayouri koordiniert, die in einem dreijährigen Kurs beim Bischof die Führung von Frauengruppen erlernt und ein entsprechendes Zertifikat erworben hat.
Lucilla Dayouri leitet in Tuna aktuell 23 Frauengruppen mit bis zu 110 Mitgliedern (Teil der katholischen Frauengemeinschaft).
Bisher sind zwei große Gärten entstanden - Einer im Norden von Tuna, genau gegenüber von dem großen Wasserteich, und einer in Naafa, im Westen von Tuna. Beide Gärten sind mit hohen Umzäunungen versehen worden.
Der Garten in Tuna wird über einen großen Wassertank versorgt, der sein Wasser mit Hilfe einer Solarpumpe vom Abwasser der Fischteiche erhalten soll.
Was ebenfalls geplant ist, ist ein Bewässerungssystem mit vertikaler Tröpfchenbewässerung, damit das Wasser sparsamer eingesetzt werden kann.
Des weiteren sind Solarpumpen anstelle von Dieselgeneratoren langfristig gesehen im Verbrauch billiger für die Frauen.
Der Garten in Tuna liegt genau neben der Hauptverbindungsstraße in Richtung zur nächsten größeren Kleinstadt mit Namen „Wa“.
Hier herrscht täglich viel Durchgangsverkehr, und viele Menschen, die hier vorbeigekommen sind, haben bereits ihr Erstaunen zum Ausdruck gebracht, dass hier in der Trockenzeit alles grünt und blüht, obwohl in der ganzen Umgebung bereits alles braun und vertrocknet ist.
Wir haben mit diesem Projekt bereits erreicht, dass es innerhalb dieses Grundstücks eine weitere Erntephase gibt, die früher in der Trockenzeit nicht denkbar gewesen gewesen wäre.
Die Frauen sind sehr glücklich, hier eine Möglichkeit gefunden zu haben, in dieser kargen Jahreszeit Essen für ihre Familien kultivieren zu können, wo doch sonst zu dieser Zeit weit und breit nichts mehr wächst.
Nachtrag 18.6.2020
Seit kurzem werden die Gärten mit einer Tröpfchenbewässerungsanlage zur besseren und sparsameren Wasserverteilung betrieben.
Das Wasser entstammt der, nun in Betrieb befindlichen, Fischzuchtanlage.
Damit wird der Stickstoff, der sich in den Restwassern der Zuchtanlage befindet,(aus Fischkot) einer sinnvollen Verwendung zugeführt. Er düngt die Pflanzen des Gartens. auch wird dadurch das Wasser der Fischzucht nochmals genutzt und kontaminiert damit weder Bäche noch Grundwasser.
Aktuelle Bilder der Projekte zur Fischzucht und der Gartenbewässerung finden Sie in unserer Mediengallerie (ext. Link zu SmugMug):
Mediengallerie Aquaponik Tuna